In Lightroom Metadaten bearbeiten

Möchte man in Adobe Lightroom Metadaten bearbeiten und zwar so, dass diese auch in anderen Anwendungen entsprechend verwendet werden können, ist es wichtig, die richtigen IPTC-Felder auszufüllen. Während EXIF-Daten (also technische Daten zum Bild wie Blende, Verschlusszeit, etc.) weitgehend selbsterklärend sind, können die Feldbezeichnungen in Lightroom für die IPTC-Daten (Bildtitel und -beschreibung, Rechte, Urheberinformationen, etc.) etwas verwirrend sein. Spätestens wenn man ein Bild exportiert, um es anschließend zum Beispiel auf eine Online-Plattform hochzuladen und dort dann feststellt, dass Bildtitel und Beschreibung anders zugeordnet werden, fragt man sich, warum man sich bereits in Lightroom die Arbeit hierzu gemacht hat.

In Lightroom Metadaten einzugeben kann verwirrend sein
In Lightroom Metadaten einzugeben, kann verwirrend sein. (Bild von Robin Higgins auf pixabay)

Einmal richtig in Lightroom konfiguriert, klappt das Ganze aber problemlos. Nachfolgend zeige ich einen effektiven Weg, wie du in Lightroom Metadaten bearbeiten kannst. Natürlich gibt es hier zahlreiche weitere Möglichkeiten. Als Beispiel exportiere ich ein Bild aus Lightroom auf die Festplatte und lade es anschließend einmal mit und einmal ohne Metadaten in eine Beispielgalerie beim Shop-Systemanbieter pictrs.com. Ziel soll es sein, das Bild nur einmal in Lightroom so zu beschriften, dass pictrs.com (oder auch andere Plattformen) die Metadaten korrekt übernehmen kann und keine weiteren Anpassungen mehr nötig sind.

Metadatenfelder in Lightroom vorbereiten

Lightroom Metadaten bearbeiten | ohne IPTC
Über den Button "Anpassen..." können die sichtbaren Felder festgelegt und beliebig angeordnet werden

Um die sichtbaren Metadatenfelder festzulegen, geht man im Bibliotheksmodul von Lightroom rechts in den Block “Metadaten” (zur besseren Übersicht lohnt es sich den “Solomodus” zu aktivieren, das bedeutet, es wird nur der Block aufgeklappt, der gerade bearbeitet wird: Mit rechter Maustaste auf “Metaddaten” klicken > Solomodus aktivieren). Über das Feld “Anpassen…” kann man auswählen, welche Felder im Block “Metadaten” angezeigt werden sollen und in welcher Reihenfolge (auf “Anordnen” klicken und die Felder per Drag und Drop an die gewünschte Position schieben).

In meinem Fall finden sich hier die im Bild gezeigten Felder. Wichtig sind die Felder “Dateiname”, “Titel”, “Bildunterschrift” und evtl. die Copyright-Hinweise. Die Stichwörter (keywords) werden über den Block “Stichwörter festlegen” separat hinzugefügt.

Wenn ich jetzt das Bild so exportiere und in picts.com hochlade, bekomme ich dort folgende Metadateneinträge:

Nachdem in Lightroom keine Metadaten hinterlegt waren, sind diese auch in pictrs.com (oder auch jedem anderen Portal) nicht vorhanden. Hier könnte man diese jetzt natürlich wieder nachträglich eintragen, allerdings müsste man das dann in jedem Portal erneut durchführen, da die Daten in der ursprünglichen Quelle ja fehlen.

Sinnvoller ist es, die Daten einmal zu hinterlegen, und zwar in Lightroom im ursprünglichen Bild.

Ein Metadaten-Preset anlegen

Einige immer gültige Metadaten lassen sich per Vorlage, einem sogenannten Metadaten-Preset”, vereinfacht einfügen. Dazu gehören zum Beispiel Angaben zum Copyright oder zur Rechtenutzung. Auch immer gültige Stichwörter (Keywords) könnte man in so einem Preset hinterlegen. Um ein Preset zu erstellen, geht man in Lightroom in der Menüzeile zum Menüpunkt “Metadaten”>”Metadaten-Presets bearbeiten…”, füllt die gewünschten Felder aus und speichert das Ganze als neues Preset unter einem sinnvollen Namen. Bei mir sieht das dann so aus:

Metadaten-Preset Lightroom bearbeiten
In meinem Preset finden sich nur Angaben zu Copyright, Nutzungsrechten und zu meiner Person

Ist das Preset angelegt, kann man es im Block “Metadaten” im Dropdown-Feld “Preset” aufrufen. Im Metadaten-Preset vorausgefüllte Felder werden dann automatisch in die vorausgewählten Metadatenfelder übertragen.

Metadaten mit Preset befüllt
Die Metadatenbox ist jetzt mit dem Preset "tpfoto" befüllt. Die noch leeren Felder sind von Bild zu Bild individuell.

Ein so beschriftetes Bild enthält dann in pictrs.com diese Metadaten:

pictrs mit Metadaten-Preset
Der Copyrightvermerk wurde beim Hochladen übernommen. Es fehlen noch Titel, Bildbeschreibung und Keywords

Metadaten vervollständigen

Die IPTC-Bezeichnungen in Lightroom sind teilweise etwas verwirrend:

  • Der “Dateiname” identifiziert die Bilddatei und wird von der Kamera vergeben, beispielsweise “IMG1665.dng”. Auch aus SEO-Gründen ist es sinnvoll, den kameraseitigen Dateinamen durch einen selbstgewählten bildbeschreibenden Dateinnamen zu ersetzen.
  • Der “Titel” ist sozusagen der Name des Bildes und kann in Bildportalen oft als Bildunterschrift eingeblendet werden. Bei mir entspricht der Titel in der Regel dem Dateinamen.
  • Die Bildbeschreibung (also was im Bild zu sehen ist) heißt in Lightroom “Bildunterschrift” und die Keywords “Stichwörter“.

Für Stockfotografie gibt man im “Titel” eine kurze Bildbeschreibung ein und beschreibt das Bild im Feld “Bildunterschrift” ergänzend näher. Die Stockplattformen übernehmen dies dann korrekt zugeordnet.

Sobald man die Felder “Titel” oder “Bildunterschrift” ausfüllt, verschwindet das voreingestellte Metadaten-Preset und es erscheint “Ohne“, da die Felder ja jetzt vom Preset abweichen. Davon darf man sich nicht irritieren lassen.

Die Stichwörter gibt man weiter oben unter “Stichwörter festlegen” durch Komma getrennt ein und speichert diese durch die Enter-Taste. Die “Stichwortliste” darunter ist einfach eine Übersicht über alle schon vorher verwendeten Stichwörter. Ich benutze diese praktisch nie.

Fertig ausgefüllt sieht der Metadatenblock jetzt so aus:

Und in pictrs.com hochgeladen:

lightroom metadaten bearbeiten
Die Felder werden jetzt beim Hochladen automatisch ausgefüllt.

Welche Metadaten in welchem Umfang in einer anderen Anwendung angezeigt werden, hängt davon ab, was diese Anwendung an Metadaten verwendet. 

P. S. Mehr Informationen zu Shopsystemen wie pictrs.com findest du in meinem Beitrag “Shopsysteme für Fotografen“.

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